19.04.2016, von Johanna Fendl

Fährunglück bei Mariaposching

Mitten in der Schifffahrtsrinne der Donau sank am Dienstag, den 19. April 2016 die Donaufähre bei Mariaposching. Mehrere hundert Einsatzkräfte sämtlicher Rettungsorganisationen waren den ganzen Tag über mit den Bergungsmaßnahmen beschäftigt.

Fotos: Julian Rothmann / THW Bogen

Gegen 9:45 Uhr ging die 1927 gebaute Fähre, die zwischen Stephansposching (Lkr. Deggendorf) und Mariaposching (Lkr. Straubing-Bogen) Radler, Wanderer und auch Fahrzeuge über die Donau übersetzt, aus bisher ungeklärten Ursachen unter. Auf ihr befanden sich zu diesem Zeitpunkt der Fährmann sowie ein Traktorfahrer mit seinem Gespann und ein Mann, der mit seinem Sprinter unterwegs war. Die Passagiere sowie der Kapitän konnten sich in dem 12,5 Grad kalten Wasser schwimmend ans Ufer retten und wurden leicht unterkühlt notärztlich versorgt.

Zur Bergung der Fähre sowie der Fahrzeuge wurde neben weiteren Rettungskräften von Feuerwehr, Polizei und  Wasserwacht auch das Technische Hilfswerk (THW) Bogen auf der Mariaposchinger Seite sowie das THW Straubing am gegenüberliegenden Ufer alarmiert.

Das Schiff, bei dem es sich um eine Seilfähre handelt, hing nach wie vor an dem Zugseil. Um die Spannung, die durch das Gewicht der Last sowie durch die starke Strömung des Flusses auf dem Seil und den Ankerpunkten lastete, etwas zu mindern, sicherten die Einsatzkräfte des THW mit Greifzug und Stahlseilen die Masten des Fixierseils. Dazu befestigten sie mithilfe der Drehleiter der Feuerwehr das Greifzugseil am Mast – die Kollegen des THW Straubing erledigten dies parallel auf der anderen Uferseite. Über Funk wurde die gleichmäßige Anspannung der Greifzüge koordiniert, bis die Masten jeweils wieder gerade standen.

Nur der Bug der Fähre sowie ein Teil des Traktors waren über der Wasseroberfläche zu sehen, der Rest lag in dem etwa 2,5 Meter tiefen Wasser. Mit Hubschrauber und Booten suchte die Wasserschutzpolizei nach den Fahrzeugen, die sich auf der Fähre befunden hatten. Das Gespann war mit dem Schiff gesunken, während der Sprinter bis zu 200 Meter stromabwärts abgetrieben worden war. Er wurde vom Spezialkranboot „Gründling“ des Deggendorfer Hafens geborgen.

Der Traktor sollte im Anschluss daran, zunächst ohne den Anhänger, ebenfalls durch das Kranschiff geborgen werden. Auch ein Bergepanzer der Pioniere der Bundeswehr Bogen sowie ein Bergeunternehmen waren deshalb vor Ort. Berufstaucher des Schifffahrtsamtes konnten aufgrund der starken Strömung die Vorbereitungsarbeiten allerdings nicht abschließen. Die hohen Gefahren für die Taucher sowie die Tatsache, dass die Fähre bei den Bergungsarbeiten möglicherweise komplett beschädigt worden wäre, veranlassten die Einsatzleitung dazu, die Bergung abzubrechen. Mit einem Spezialbergeschiff werden die Arbeiten am Donnerstag, 21. April, fortgesetzt.

Gegen 17:30 Uhr beendeten die Bogener THW-Helferinnen und Helfer somit ihren Einsatz.

Der Fährbetrieb soll nach den Bergungs- und Reparaturarbeiten weitergehen. Besonders für Fuß- und Radwanderer, aber auch für Pendler aus der Gegend ersetzte die Donauüberquerung einen 30 Kilometer weiten Umweg zur nächsten Brücke.

Ein Video zu den Bergungsarbeiten und zum Einsatzverlauf sowie weitere Fotos sind unter folgendem Link zu finden:

www.idowa.de/inhalt.bootsunglueck-donaufaehre-bei-mariaposching-gesunken.f15e0604-f57c-4b16-a3a8-8941fffd851f.html


  • Fotos: Julian Rothmann / THW Bogen

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