Da sich das vorgefundene Virus schnell verbreiten kann, ordnete das Landratsamt Straubing-Bogen die Keulung des gesamten Bestandes des Putenmastbetriebes an. Eine Spezialfirma kümmerte sich zusammen mit dem Veterinäramt Straubing um die Durchführung. Die Tötung der Tiere erfolgte durch eingeleitetes CO2-Gas, nachdem der Betrieb abgedichtet und rundum verkehrstechnisch abgeriegelt worden war. Die Kadaver der Puten mussten anschließend nach Plattling in die dortige Tierkörperbeseitigungsanlage transportiert werden. Bis zum späten Abend konnte die Maßnahme abgeschlossen werden. Die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) Parkstetten und die örtlichen Feuerwehren unter der Führung von Kreisbrandinspektor Werner Schmitzer und dem Fachberater Gefahrgut, Albert Uttendorfer jun., organisierten Straßensperren rund um die Anlage sowie die Desinfektionsmaßnahmen der Fahrzeuge an der Hygieneschleuse.
Bereits am Vorabend erhielten die Führungskräfte des Bogener THW-Ortsverbandes (OV) die Meldung, für den nächsten Tag den Bau einer Fahrzeugschleuse vorzubereiten. Noch am Abend verluden Helferinnen und Helfer den Gerüstbausatz und weiteres Material und trafen alle Vorbereitungen für den kommenden Tag.
Früh am Donnerstagmorgen, gegen 5:30 Uhr, rückten die Bogener THWler/innen zur Einsatzstelle in Greißing, Stadt Geiselhöring, aus. Auch der neu beschaffte Kipper mit Ladekran durfte nun in seinen ersten THW-Einsatz fahren. Zusammen mit den örtlichen Feuerwehren sowie weiteren THW-Ortsverbänden aus Regensburg und Mallersdorf – die Kollegen vom OV Laaber waren mit der Fachgruppe Logistik-Verpflegung vor Ort und versorgten die Einsatzkräfte – konstruierten sie zwei Türme aus dem sogenannten Einsatz-Gerüst-System (EGS) zu beiden Seiten einer Straße, die von den Fahrzeugen, welche an der Keulung beteiligt waren, passiert werden musste. Über diese zwei auf sechs Meter umfassenden Gerüstwände konnten anschließend sämtliche Fahrzeuge von allen Seiten desinfiziert werden, bevor sie die Sperrzone verließen. Die Einsatzkräfte errichteten dazwischen außerdem eine 30 Meter lange Reinigungsstraße mit zwei Becken; eines für die Grobreinigung sowie eines zum Abtropfen der Gefährte. So wurde eine Verbreitung des Erregers über die Einsatzwägen verhindert. Denn auch wenn der H5N8-Virus nur für Geflügel gefährlich ist, können Menschen, Tiere aller Art sowie kontaminierte Objekte als Überträger fungieren.
Nach Abschluss der Keulung sowie des Abtransportes der Tierkadaver konnten die Einsatzkräfte ab 21:30 Uhr gemeinsam die Hygieneschleuse wieder zurückbauen. Die Bauteile des EGS mussten zusätzlich vom zuvor versprühten Desinfektionsmittel gereinigt werden. Erst gegen 0:30 Uhr rückten die Bogener THWler/innen wieder ein und stellten im Anschluss daran die Einsatzbereitschaft in der Unterkunft wieder her.
Ein Video von DonauTV sowie eine Bilderstrecke zeigen einen Einblick in die Maßnahmen rund um den Einsatz unter www.idowa.de/inhalt.geiselhoering-vogelgrippe-tausende-puten-werden-gekeult.ff4c6f0e-0e54-4bbc-a856-1ef1928e5f2a.html.