Nach dem letzten Schultag und der Zeugnisvergabe trafen sich 18 Junghelferinnen und Junghelfer des THW Bogen nachmittags um 15 Uhr in der Unterkunft. Gemeinsam wurden Zelt- und Versorgungsmaterial sowie Rundhölzer, Fässer und Bohlen für den Floßbau auf den Kipper und den Mannschaftslastwagen (MLW oder I-Trupp genannt) verladen. Gegen 16.30 Uhr fuhren die Kinder mit ihren Betreuern sowie Gepäck und Material zum Zeltplatz.
Zusammen mit zwölf Jungfischern unter der Leitung von Alois Freudenstein wurden dann das Küchen- und Versorgungszelt, das Gemeinschafts- und Aufenthaltszelt sowie die beiden Mastertents des THW zum Übernachten aufgebaut und ausgestattet. Die großen Sandhaufen im Hintergrund ließen die kleine Zeltstadt fast wie ein Lager in einem Wüstenstaat erscheinen und bereiteten zudem den kraxelfreudigen Kids großes Vergnügen, auch wenn die größeren Hänge wegen Sandlawinengefahr gesperrt werden mussten. Ein Kennenlernspiel am Abend erleichterte den Mitgliedern beider Jugendgruppen die Kontaktaufnahme zu den anderen Kindern: In Teamarbeit sollten alle zusammen den sogenannten Gordischen Knoten lösen, bei dem alle Teilnehmer in einem wilden Knäuel zwei fremde Hände ergreifen und dann unter Absprache das Gewirr aus Armen und Beinen zu einem einzigen großen Kreis umwandeln. Am Lagerfeuer wurden die Bekanntschaften dann bei gegrillten Marshmellows am Stock und Knabberzeug vertieft.
Die Versorgung mit Verpflegung übernahm das THW Bogen der Einfachheit halber für alle Teilnehmer. Den Lagerteilnehmern fehlte es an nichts: Frühstück, Mittag- und Abendessen und zwischendurch Obst, Getränke, Kaffee und Kuchen, der von Eltern einiger Junghelfer gestiftet wurde. Getränke wurden von beiden Vereinen gestellt.
Nach einem reichhaltigen Frühstück am Samstag starteten die Jugendlichen mit dem Bau von zwei Flößen. Bestehend aus je vier Fässern, vier Kant- und drei Rundhölzern sowie vier breiten Bohlen wurde das Grundgerüst in gemeinsamer Arbeit nur mit Stichen und Bunden konstruiert. Auch die Jungfischer beteiligten sich mit großem Interesse am Binden der Knoten. Die leeren Tonnen, auf denen das Floß schwimmen sollte, wurden mit einem speziellen Kunststoff-Umreifungsband festgezurrt. Tatkräftig unterstützt und angeleitet wurden die Kinder dabei durch Helferinnen und Helfer aus dem Technischen Zug des THW-Ortsverbandes (OV) Bogen, die bereits in ihrer Zeit als Junghelfer/innen fleißig Flöße gebaut und dementsprechend Erfahrung hatten. Auch von der Donaufahrt mit einem selbstgebauten Floß im vergangenen Jahr, veranstaltet zusammen mit der Wasserwacht Bogen und Waltendorf, profitierte der THW-Nachwuchs.
Eltern und Geschwister der Lagerteilnehmer konnten sich am Nachmittag des 1. August davon überzeugen, wie fleißig die Kinder arbeiteten und wie viel sie bereits gelernt hatten.
Nachdem beide Flöße fertig gestellt waren, war Floß- und Badespaß garantiert. Eine eigens gebaute Fährstrecke – für die dementsprechend viele Leinen quer über den Weiher gespannt wurden, sodass das Floß daran entlanggezogen werden konnte – erhöhte den Spaßfaktor zusätzlich. Das durchaus recht warme Wasser lud geradezu zu beherzten Sprüngen vom Floß, geschickten Paddeleinlagen, sportlichem Schwimmen und hinterhältigen Tauchmanövern ein.
Zudem hatten die Kinder der THW-Jugend während des Lagers über die Gelegenheit, den Jungfischern bei ihrem Hobby über die Schulter zu schauen, Fragen zu stellen und auch selbst einmal das Fischen unter Anleitung auszuprobieren.
Am Abend bauten Fischer wie THWler die Flöße wieder zurück. Gegrillte Steaks und Bratwürste sowie ein gemütlicher Ausklang an der Feuertonne rundeten den aufregenden Tag ab. Erschöpft und zufrieden schliefen die Kinder in dieser Nacht in ihren Feldbetten.
Nach wiederum ausgiebigem Frühstück halfen alle zusammen, um den Zeltplatz gegen Mittag wieder ordentlich zu verlassen. Gepäck, Zeltmaterial und Ausstattung wurden auf die Fahrzeuge verladen. Zurück in der Unterkunft säuberten die Junghelfer/innen gemeinsam mit ihren Betreuern Planen, Material und Fahrzeuge.
Nach vielen Jahren konnte so ein gemeinsames Zeltlager mit der Fischerjugend des Bogener Fischereivereins wieder auf die Beine gestellt werden. Bereits vor etwa 15 Jahren fand eine solche Veranstaltung statt, an die sich die heute erwachsenen Mitglieder beider Organisationen gerne zurückerinnern. Für die Zukunft wurde bereits geplant, dass die Fischer die Bogener THW-Unterkunft in der Petersgewanne in Furth besichtigen.
Als Einstieg in die Sommerferien bereitete das dreitägige Lagerleben den Jugendlichen und ihren ehrenamtlichen Betreuer/innen großen Spaß. Auch das Wetter spielte mit: Nicht zu heiß und nicht zu kalt, nur ein paar Tröpfchen Regen in der zweiten Nacht. Mitorganisator Sascha Helmbrecht vom THW zieht Bilanz: „Teamarbeit und Geschicklichkeit waren von allen gefordert, aber auch der spritzige und abenteuerlustige Nachmittag mit den Flößen und beim Angeln verursachte große Freude. Die Jugendgruppen konnten ihr erlerntes Wissen praktisch anwenden und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Trotz des Organisations- und Planungsaufwandes ist so ein vereinsübergreifendes Zeltlager ein großer Gewinn für alle Teilnehmer.“ Und Alois Freudenstein von den Fischern resümiert: „Das Zeltlager hat allen gefallen – ich denke, es war auf alle Fälle ein schöner Start in die Sommerferien!“
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