„Sollten Navigationssystem und Funk ausfallen, müssen wir dennoch in der Lage sein, Schadensstellen ausfindig zu machen. Deshalb üben wir hier im THW stets das Lesen von Koordinaten“, so Florian Pilhartz, Gruppenführer der Schweren Bergung und einer der Initiatoren der Übung.
Zusammen mit Joachim Limbrunner, Gruppenführer der Fachgruppe Ortung im Ortsverband (OV), rechnete Pilhartz die GPS-Daten offizieller Geocaches im Landkreis Straubing-Bogen in UTM-Koordinaten um. Dabei handelt es sich um ein globales Koordinatensystem, welches auch für gängiges Kartenmaterial verwendet wird. UTM stammt aus dem Englischen: Universal Transverse Mercator. Damit wird die Erdoberfläche streifenförmig in Zonen aufgeteilt. Geocaching dagegen arbeitet mit GPS-Koordinaten (englisch Global Positioning System, also zu Deutsch Globales Positionsbestimmungssystem). Geocaching ist ein weltweites Spiel, bei dem jeder einen oder mehrere Caches mit Logbüchern und Fragen an für ihn besonderen Orten auslegen und die Angaben zu diesem Ort öffentlich eintragen kann, sodass sie von anderen Suchern gefunden werden können. Es erinnert also an das Prinzip einer Schnitzeljagd.
Anhand dieser umgerechneten UTM-Koordinaten starteten so zwei Gruppen von THW-Helferinnen und -helfern sowie Anwärter/innen aus der Grundausbildung mit je einem Mannschaftstransportwagen (MTW) in die jeweilige ausgewählte Region des Landkreises. Das eine Team entdeckte Geocaches in der Nähe der THW-Unterkunft, beim neuen Kreisverkehrsschild bei Furth, auf dem Bogenberg, beim Steinacher Schloss und beim Biomasseheizkraftwerk Bogen. Etwas schwerer hatte es das zweite Team: Dessen Caches versteckten sich in Mitterfels beim Teufelsfelsen, unter der Eisenbahnbrücke und beim alten Schwimmbad. Besonders kniffelig erwiesen sich die zweiten Koordinaten, denn hier war Abseilen angesagt. Somit konnte der Dienst auch gleich noch mit einer Absturzsicherungseinheit verbunden werden. Bei jedem gefundenen Geocach mussten Fragen zur Region oder zum speziellen Ort beantwortet werden, bevor die Einsatzkräfte neue Koordinaten erhielten. Der Dienst endete dann mit einem gemeinsamen Pizzaessen in der Unterkunft des OVs.
„Die Übung hat allen Beteiligten offensichtlich unwahrscheinlich Spaß gemacht“, so Pilhartz. „Neben dem praktischen Sinn wie das Lesen von Koordinaten und Auffinden von Orten mit Hilfe von analogem Kartenmaterial stärken wir damit auch den Gruppenzusammenhalt und die Teamarbeit. Und zusätzlich lernen die Helferinnen und Helfer auch noch den Landkreis von der einen oder anderen Seite kennen, die ihnen vorher vielleicht noch nicht so bekannt war. Das kann im Einsatzfall mitunter sehr nützlich sein.“