Während in Südbayern in einigen Gegenden bereits der Katastrophenfall ausgerufen worden war, suchten die Schneemassen am 13. und 14. Januar 2019 auch die Region um St. Englmar im Landkreis Straubing-Bogen heim. Das Technische Hilfswerk (THW) Bogen übernahm hierbei einige Straßensperrungen, die aufgrund von Schneebruch notwendig geworden waren.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich gerade die bereits zweite Abordnung von Helferinnen und Helfern auf dem Rückweg aus Berchtesgaden, wo sie die anderen Hilfsorganisationen beim Schneeschaufeln unterstützt hatten. Ein weiterer Einsatz in Konzell hatte zwei Tage zuvor einen großen Teil der Einsatzkräfte herausgefordert, bei dichtem Schneetreiben die Fracht eines umgekippten LKW zu bergen. Beinahe nahtlos gingen die THWlerinnen und THWler also nun am 13. und 14. Januar dazu über, einige Straßen über Nacht zu sperren. Die Schneelast führte nämlich häufig dazu, dass Bäume brachen und auf die Fahrbahn stürzten und somit Lebensgefahr für Autofahrer und Passanten bestand.
Der Fachberater des THW Bogen wurde am Sonntag, den 13. Januar um 14:17 Uhr alarmiert. Er fuhr St. Englmar über Haibach, Elisabethszell, Maibrunn und Grün an, weil bereits zu diesem Zeitpunkt sämtliche anderen Zufahrtswege gesperrt waren. Einmal musste er sich sogar mit Hilfe des Bergebeils, dem Allzweckgerät des THW, seinen Weg bahnen und räumte die Straße frei. Bei der Lagebesprechung um 16:30 Uhr in dem Luftkurort, an der Landrat Josef Laumer, die Freiwillige Feuerwehr St. Englmar sowie die umliegenden Feuerwehren, einige Feuerwehrfunktionäre, der Bürgermeister, Vertreter der Polizei, des Bayerischen Roten Kreuzes sowie des THW teilnahmen, war klar, dass die Gefahr von Schneebruch zu groß sei und somit vorsichtshalber sämtliche Straßen über Nacht gesperrt werden sollten.
Das THW übernahm sodann die Sperrung der Straße Elisabethszell nach Pürgl bei Wahdorf sowie Elisabethszell nach Maibrunn. Im Einsatz waren je zwei Einsatzkräfte sowie der Mehrzweckkraftwagen (MzKW) und ein Mannschaftstransportwagen (MTW). Erst nach der Räumung der Straßen unter anderem mit Unterstützung eines Harvesters sowie nach der Freigabe durch einen Sachverständigen am Morgen konnten die Sperrungen aufgehoben werden und die Helferinnen und Helfer kehrten gegen 9:00 Uhr bzw. 11:00 Uhr in die Unterkunft zurück.
Am Folgetag nahm der Bogener Fachberater erneut an einer Lagebesprechung teil, die um 6:00 Uhr im Feuerwehrhaus in St. Englmar stattfand. Für weitere Straßensperrungen war der Einsatz des THW dann aber nicht mehr erforderlich, da die Feuerwehren sie selbst übernehmen konnten.